Stilvoll oder nicht?

Manchmal werde ich gefragt, wie mein „Stil“ wäre. Diese Frage mag wichtig sein, ist jedoch nicht so leicht zu beantworten. Lapidar antworte ich manchmal, ich hätte gar keinen Stil. Dies stimmt natürlich nicht, denn die blosse Farbgestaltung, was meistens als Stil gedeutet wird, macht noch keinen umfassenden Fotografie-Stil aus.

Aber bevor wir meinen Stil beurteilen, schauen wir uns erstmal an, was für Stilrichtungen es so gibt und wie man dieses kurze Wort definieren kann. Die meisten sehen den Stil in der „Färbung“. Also der Tonung oder Farbgebung der Bilder. Da gibt es eine riesige Bandbreite von extrem bunt bis zum extrem dunkel, kontrastreich, entsättigt, pastell, trist, fröhlich usw. usw usw.

 

Boho oder Klassisch?

Manche moderne Worte wie „Boho“, „Glamour“, „Klassisch“, „Modern“, „Moody“ oder „Retro“ sind nicht klar definiert, was eine genaue Kategorisierung unmöglich macht. Aber sie können eine grobe Richtung aufzeigen, was schon sehr hilfreich ist.

Ich persönlich möchte mich auf keinen Stil festlegen. In meiner Fotografie fliessen viele „Stile“ und Arbeitsweisen ein. Mal möchte ich es etwas düster, mal richtig knallig. Experimente mit künstlichen Licht liebe ich auch unheimlich, genauso wie das Spiel mit dem natürlichen Licht.

Die Wünsche der Brautpaare entscheiden über den Stil der Hochzeitsreportage. Meine Anpassungsfähigkeit und Flexibilität lässt mich nicht an nur einer Stilrichtung festhalten. Das wäre einfach nicht ich. 

ARBEITSWEISE ist auch STIL

Eine Hochzeitsreportage ist die Dokumentation wichtiger Ereignisse, darunter die wichtigsten Momente einer Hochzeit. Eine Hochzeitsreportage an sich ist meistens „ungestellt“. Man fotografiert und greift nicht in das Geschehen ein.

Es gibt aber auch eine Art „begleitete“ Hochzeitsreportage, bei der der Fotograf der Realität etwas nachhilft, um bessere Bilder zu machen. Mit kleinen Veränderungen, Hilfestellungen und Tipps kann man aus jeder Situation das Beste machen, ohne zu sehr ins Geschehen einzugreifen. Störende Gegenstände wegschieben, auf das Kleid achten, die Menschen im besseren Licht stehen lassen und das alle, ohne die Athmosphäre zu stören. 

Diese „Manipulationen“ können auch ohne Eingriff in die Realität erfolgen, sondern auch durch Perspektivenwechsel, Ausblenden von unschönen Hintergründen und richtigen Bildschnitt. Bei schlechten Wetter habe ich übrigens immer meine Blitze dabei, die ich auch bei der Reportage nutze. Auch bei den Familienbildern werden die Blitze genutzt, um die Bildqualität zu erhöhen und um die Familie gut auszuleuchten.

Das Brautpaar wird vor dem Tag gebrieft, ob es OK ist, wenn ich mit kleinen Hinweisen diene, um die Bilder besser zu gestalten. Zum Beispiel während der Gratulationen nicht in der vollen Sonne zu stehen oder die Familienbilder an einer perfekt ausgeleuchteten Stelle zu machen.

Für diese kleinen Hinweise waren meine Brautpaare bisher sehr dankbar. So werden zum Beispiel Pandaaugen oder ausgebrannte Gratulationsbilder vermieden.

DOKUMENTATION kontra GESTELLTE BILDER

Die traditionelle Hochzeitsfotografie ist das absolute Gegenteil von der Hochzeitsreportage. Bei der traditionellen Fotografie schauen die Beteiligten meistens in die Kamera und sind perfekt positioniert.

Eine fröhliche Mischung aus beiden Stilen wird während des Brautpaar-Shootings gewährleistet. Es entstehen natürliche Bilder, die auch zum Brautpaar passen und den Charakter und Art und Weise des Brautpaares widerspiegeln. Zum Beispiel spaziert das Brautpaar auf den Bildern, redet miteinander, kuschelt und geniesst die Zeit. Genauso gibt es zusätzlich auch einige gestellte traditionelle Bilder „für Oma“ oder für alle, die solche Bilder lieben.

DIE MISCHUNG MACHT´s

Genau, die Mischung macht´s, denn so fehlt es am Ende an nichts und jeder ist zufrieden. Und wenn jeder zufrieden ist, bin ich es auch.

Meine Brautpaare sollen sich vor meiner Kamera wohl fühlen. Ich möchte, dass sie sich diese in 50 Jahren mit genau der gleichen Freude anschauen, wie nach der Bildübergabe.

Der Tag der Hochzeit ist eine fantastische Erfahrung und ich möchte diese Erlebnisse für das Brautpaar dauerhaft in den Bildern einfangen.

Färbung, Tonung, Farbgebung – die berühmte Filterfrage

Das Thema möchte ich noch gesondert behandeln, denn hier biete ich eine absolute Besonderheit an, die in Trier, Bitburg, Luxembourg noch keiner anbietet. Bei Interesse, direkt anschreiben